Handytarife für Schüler: Ein Überblick – mit Tipps

Back to School: Wie sinnvoll ist ein Handytarif für die Schule?

Handytarife für Schüler

Während sich Handytarife für junge Leute an eine Zielgruppe ab 18 Jahren wenden, sind Handytarife für Schüler, Kinder und Jugendliche eher an die Eltern adressiert – schließlich müssen sie auch diese als Vertragsnehmer überzeugen.

Ganz allgemein gelten Handytarife für Schüler als speziell auf die Bedürfnisse und Anforderungen junger Nutzer zugeschnittene Mobilfunkverträge, vor allem in puncto Kostenkontrolle, Flexibilität und Jugendschutz. Dass es hier einen Universaltarif gibt, der für alle Schüler gleichermaßen passt, ist im Grunde undenkbar.

Im Folgenden möchten wir dir daher einige Ideen für Schülertarife vorstellen: Die einen werden explizit so genannt und bieten entsprechende Exklusivleistungen, andere wiederum kommen vielleicht aus den genannten Punkten oben infrage, weil sie sich für die Nutzung gut eignen.

Hinweis

Was die Smartphone-Nutzung in der Schule betrifft, gibt es nicht nur länderweit unterschiedliche Regelungen (Verbot in Frankreich seit 2018, in den Niederlanden ab 2024), sondern auch persönlich-individuelle Vorstellungen. In Deutschland gibt es kein einheitliches Verbot für Schulen bzw. Hochschulen. Es kommt also auf einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Handy an, und dieser sollte geübt werden. Auch Handytarife mit Kinderfokus können nicht das Erlenen von Medienkompetenz ersetzen. Auch an einigen deutschen Schulen ist das Handy mittlerweile verboten oder lässt sich nur eingeschränkt nutzen, wie der Bitkom (2023) festgestellt hat. Und die Unesco möchte generell Smartphones aus Schulen fernhalten, da es einen Zusammenhang zwischen übermäßiger Nutzung und schlechten schulischen Leistungen gebe

Woran du denken solltest
  • Kostenkontrolle: Tarife mit Datenautomatik, teure Anrufe ins Ausland oder zu Sonderrufnummern oder In-Game-Abrechnungen über einen Postpaid-Vertrag (Drittanbieter) sind ungeeignet
  • Flexibilität und Kündigungsfristen: Der Empfang ist schlecht oder die Nutzungsgewohnheiten ändern sich deutlich? Mit kürzer laufenden Tarifen kannst du schneller wechseln
  • Du solltest dich selbst um den verantwortungsvollen Umgang mit dem Smartphone kümmern und dies mit deinem Kind besprechen: Jugendschutz-Apps, kontrolliertes Datenvolumen (statt Unlimited), Absprachen für die Nutzungsdauer sowie die Sensibilisierung für das Teilen persönlicher Daten, vor allem in sozialen Medien
  • Wie steht's eigentlich um den Empfang? Tipp: Mit der Mobilfunkkarte der BNetzA kannst du das Netz standortbezogen vorab online gegenprüfen

Fakt ist: Ein Schülertarif bewahrt nicht vor den grundsätzlichen Risiken im Internet, und wir als Vergleichsrechner stellen dir an dieser Stelle lediglich unserer (subjektiven) Meinung nach Angebote vor, die du in Betracht ziehen könntest. Nur als Anregung, um dir eine erste Anlaufstelle zu bieten.

Jahrespaket als Schülertarif nutzen

Die Idee von Jahrestarifen ist eigentlich gar nicht so neu, bekam aber seit den letzten Monaten immer weiteren Auftrieb, nicht zuletzt durch die Discounter.

Während das ALDI TALK Jahrespaket nur temporär (Sommer, Winter) erhältlich ist, gibt es einige Alternativen, die du dauerhaft abschließen kannst.

Bei diesen Tarifen zahlst du einmal für 365 Tage im Voraus für das Paket und erhältst dafür eine Allnet-Flat sowie SMS-Flat in alle deutschen Netze, außerdem Datenvolumen (hier gibt es Unterschiede, dazu später mehr). Auch im Urlaub funktioniert der Tarif, dank EU-Roaming.

Der Clou: Du musst nicht, wie bei regulären Prepaid-Paketen, alle 4 Wochen (28 Tage) nachbuchen, sondern hast für ein (Schul-)Jahr Ruhe.

Ganz charmant sind unserer Meinung nach Tarife, bei denen du dir das Datenvolumen selbst einteilen musst. Denn das hat zur Folge, dass du mal mehr, mal weniger verbrauchen kannst, ohne dass es monatlich verfällt. Hierin unterscheiden sich übrigens dann auch diese Jahrespakete: Die einen gewähren das Datenvolumen in gleichmäßigen Häppchen, andere zwingen zur Selbstdisziplin.

Wir erachten dieses Prinzip von Datensparsamkeit und (evtl. in Urlaubszeiten) zeitweise höherem Verbrauch als besonders attraktiv, um Smartphone-Nutzung zu erlernen.

Ein attraktives Gesamtpaket stellt für uns der CallYa Jahrestarif dar, den du seit März 2023 buchen kannst und der im Juni 2023 noch einmal verbessert wurde und zahlreiche Zusatzvorteile bietet, auf die wir hier aber nicht mehr extra eingehen wollen. Du kannst sie bei Interesse im Begleitbeitrag verfolgen.

Beim Telekom-Pendant (MagentaMobil Prepaid 5G-Jahrestarif), ebenfalls mit 5G ausgestattet, wird das Datenvolumen nicht auf einen Schlag gewährt, sondern Monat für Monat.

Spezielle Kindertarife für Schüler (Auswahl)

Kinder sind einfach eine lukrative Zielgruppe, und somit haben sich einige Mobilfunkanbieter natürlich Gedanken um spezielle Kindertarife, die dann eben auch für Schüler gelten, gemacht. Wir beschränken und hier auf eine (subjektive) Auswahl – vor allem deshalb, weil wir nicht aktiv dazu raten würden. Die Auflistung ist also alles andere als vollständig.

Tchibo MOBIL Kids-Tarif

Mit dem Tchibo MOBIL Kids-Tarif hat der Hamburger Kaffeeröster seit Juli 2023 einen eigenen Tarif speziell für Kinde aufgelegt, für den auch ein Altersnachweis vorgelegt werden muss. Für 6,99 € alle 28 Tage (aufs Jahr gerechnet rund 100 €) gibt's spezielle Kinderschutz-Funktionen.

Ohne dieses Special wäre eine 2 GB Allnet-Flat im Telefónica-Netz aber viel zu teuer einzustufen.

1&1 Kids-Tarif

Mit dem 1&1 Kids-Tarif hat 1&1 einen eigenen Kindertarif deklariert, der mit speziellen Kinderschutz-Funktionen daherkommt.

Mit 1&1 Kids haben Sie die monatlichen Mobilfunkkosten Ihres Kindes jederzeit unter Kontrolle. Alle Funktionen, die Zusatzkosten verursachen können, sind bereits vorsorglich gesperrt.

Das Problem an diesem Tarif: Nach wenigen Monaten steigt die Grundgebühr (1&1-typisch) an, und das für verhältnismäßig geringe Leistung, wenn man es mal mit anderen Handytarifen im Vergleich sieht. Es besteht zwar Kostenkontrolle für 1&1 Kids, aber das wird eben auch (mit)bezahlt.

WhatsApp SIM als Kindertarif?

Mit dem einfachen Einheiten-Prinzip hat Netzbetreiber Telefónica der WhatsApp SIM den inoffiziellen Beinamen Kindertarif verpasst. Was vor allem viel Marketing ist, denn dass Textnachrichten noch möglich sind, selbst wenn der Speed gedrosselt wird, liegt nicht am Tarif, sondern daran, dass das mit 64 kBit/s. eben generell noch funktioniert.

Und das können (theoretisch) auch noch andere Handytarife außer der WhatsApp SIM, nur werben sie nicht so offensiv damit, bspw. liegen die o2 Prepaid-Tarife da mit ihrer Weitersurf-Garantie sogar bei 384 kBit/s.

Fazit

Die speziellen Kinder- bzw. Schülertarife reißen uns nicht vom Hocker. Denn auch mit den Schutzfunktionen sollte man sich nicht auf der sicheren Seite wähnen: Den verantwortungsvollen Umgang mit dem Smartphone müssen Schüler erlernen. Das geht unserer Meinung nach auch mit herkömmlichen Tarifmodellen. Worauf du achten solltest: Kostenkontrolle, wie sie bspw. Jahrespakete für ein Jahr im Voraus bieten. Nicht mit besonders viel Datenvolumen, sondern so, dass man auch wirklich gezwungen ist, mit einem bestimmten Volumen auszukommen, und das bei kompletter Erreichbarkeit (Allnet-Flat zum Telefonieren im Notfall ist ja immer enthalten). Das hat doch einen Lerneffekt!

Quellen

Letzte Aktualisierung: 01. August 2023