Tätigkeitsbericht Telekommunikation 2022/2023: Erst 5% nutzen den Datenverkehr über 5G

Durchschnittliches Datenvolumen pro aktiver SIM-Karte steigt auf 7,3 GB

13. Dezember 2023

Tätigkeitsbericht Telekommunikation

Neben dem Jahresbericht Telekommunikation (erscheint zur Mitte eines Jahres für das jeweilige Vorjahr) veröffentlicht die Bundesnetzagentur (BNetzA) zum Ende des Jahres ihren Tätigkeitsbericht Telekommunikation.

Da wir uns nicht durch die kompletten 300 Seiten gelesen haben, ziehen wir an dieser Stelle von Jahr zu Jahr für uns signifikante, bemerkenswerte Punkte sowie Passagen heraus, wie wir das auch beim Jahresbericht tun. So kannst du den aktuellen Mobilfunkmarkt vielleicht ein wenig besser einschätzen.

Gerade durch den zum 8.12.2023 erfolgten 5G-Netzstart von 1&1 als viertem Netzbetreiber hofft die BNetzA auf einen funktionierenden Wettbewerb als Erfolgsfaktor für die Digitalisierung.

Zusammenfassung
  • Im Durchschnitt werden pro aktiver SIM-Karte jeweils 123 Minuten telefoniert (2022: 126)
  • Bei SMS liegt der Durchschnitt bei nur noch 4 Kurzmitteilungen im Monat (2022: 5)
  • Das Datenvolumen steigt auf 7,3 GB (Schätzwert) pro Monat (2022: 5,3 GB)
  • Auf jeden Einwohner entfallen statistisch 1,2 aktive SIM-Karten (2022: 1,25)
  • Der Anteil an Prepaid-Tarifen sinkt weiter – auf 30% (2022: 31%)
 

Netzbetreiber-Übergewicht bleibt bei 77%

Nach wie vor teilt sich der Markt ja in Netzbetreiber und Serviceprovider auf. Wie im Vorjahr liegt das Verhältnis bei 77% zu 23%. In den kommenden Jahren wird sich hier natürlich etwas ändern, da das vierte Netz gestartet wurde und bspw. Drillisch ebenfalls auf dieses Mobilfunknetz setzt.

 Netzbetreiber (MNO)Provider (MVNO)
Aktive SIM-Karten77%23%

Verträge dominieren mit 70% gegenüber Prepaid

Weiter einen Prozent abwärts ging es für Prepaid-Tarife: Deren Vorkommen hat sich auf 30% reduziert. Im Vorjahr gab es aber einen noch größeren Abwärtssog (minus 3%).

Dagegen kam es bei den Vertragsarten zu einer leichten Veränderung von einem Prozentpunkt von Prepaid-Karten hin zu Postpaid-Karten. Damit entfielen 70 % (73,5 Mio.) der SIM-Karten zum Ende des ersten Halbjahres 2023 auf Postpaid-Verträge und 30 % (30,9 Mio.) auf Prepaid-Verträge.

Trotzdem setzt sich damit der abnehmende Prepaid-Trend fort.

 PrepaidPostpaid
Aktive SIM-Karten30% (2022: 31%)70% (2022: 69%)

Datenvolumen pro SIM-Karte steigt enorm – auf 7,3 GB

Nachdem sich im Vorjahr die Kurve des durchschnittlichen Datenverbrauchs pro SIM-Karte ein wenig abflachte, zog dies nun wieder deutlich an, von 5,3 GB auf 7,3 GB.

Das mobile Datenvolumen steigt weiter steil an. [...] Der überwiegende Teil (92 %) des Datenverkehrs wird dabei weiterhin über LTE realisiert, während 5 % des Datenverkehrs über das 5G- und 3 % über das GSM-Netz (2G) abgewickelt werden. Zum Ende des Jahres 2023 hat sich das durchschnittlich genutzte Datenvolumen pro aktiver SIM-Karte und Monat gegenüber dem Vorjahr um etwa 38 % auf 7,3 GB erhöht.

5G-Nutzung (erst) bei 5 Prozent

Dabei scheint 5G zwar auf dem Vormarsch zu sein – bzw. angesichts der nur 5% des Datenverkehrs wohl eher auf dem »Vormärschchen«. Was wohl auch daran liegt, dass es sich um veraltete Daten (Report für 2022/2023) handelt und erst Mitte 2023 das 5G-Netz für Discounter geöffnet wurde.

Der physische 5G-Ausbau zog demgegenüber um 10% an.

Der Ausbau der 5G-Basisstationen erhöhte sich um rund 10 % von 41.945 zum Ende des Jahres 2022 auf 45.967 zum Ende des ersten Halbjahres 2023

 

Insgesamt zeigen die Aufzeichnungen der Bundesnetzagentur große Parallelen auch zur zuvor erschienenen TK-Marktanalyse (VATM), der ebenfalls eine Prepaid-Abwärtsbewegung notiert. Beim durchschnittlichen Datenvolumen weichen die Schätzwerte ein wenig voneinander ab.

Im Sommer kannst du diese Entwicklung dann wieder mit dem Jahresbericht Telekommunikation abgleichen.

Quellen

Tätigkeitsberichte Telekommunikation und Post 2022/2023, Pressemitteilung vom 13.12.2023, https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/20231213_PK_TK_Post.html, letzter Abruf am 13.12.2023

Autor: TARIFFUXX Redaktionsteam