Rufnummernmitnahme: Infos zum Anbieterwechsel

Portierung der bestehen Handynummer erklärt: Darauf kommt es an

Rufnummernmitnahme

Mit Rufnummernmitnahme wird die Möglichkeit bezeichnet, bei einem Anbieterwechsel seinen bestehende Nummer mitzunehmen. Das Recht auf Umzug zum neuen Mobilfunkanbieter leitet sich dabei aus dem Telekommunikationsgesetz ab, das im Dezember 2021 reformiert wurde (und jede Menge gute neue Verbraucherregelungen brachte).

Mitunter wird statt der sperrigen Rufnummernmitnahme auch das Wort Portierung verwendet − oder die Abkürzung MNP (Mobile Number Portability), bspw. wenn es um einen MNP-Bonus − einen Neukunden belohnenden Wechselbonus − geht.

Das Wichtigste in Kürze
  • Du kannst deine bestehende Handynummer in einen neuen Vertrag mitnehmen − wenn du den Anbieter wechselst
  • Seit dem 1.12.2021 ist eine Rufnummernmitnahme immer kostenlos − zuvor konnten Gebühren bis zu 6,82 € dafür verlangt werden
  • Eine bekannte Abkürzung für die Rufnummernmitnahme lautet MNP (Mobile Number Portability), alternativ bezeichnen Anbieter die Rufnummernmitnahme auch als Portierung
  • Einige Mobilfunkanbieter ermöglichen dir Extra-Vorteile bzw. zahlen dir einen Wechselbonus − vor allem Prepaid-Neukunden. Achte aber immer auf die exakten Bedingungen
  • Für eine erfolgreiche Rufnummernmitnahme rechne ungefähr mit einem Zeitraum von 2 Wochen
  • Die Rufnummernmitnahme ersetzt nicht automatisch eine Kündigung. Denk also vor allem bei einer vorzeitigen Rufnummernmitnahme daran, deinen bestehenden Vertrag zu kündigen
  • Möchtest du deine Handynummer von einer Prepaidkarte mitnehmen, musst du dafür eine sogenannte (Prepaid-)Verzichtserklärung ausfüllen und bei deinem Altanbieter einreichen

Rufnummernmitnahme gesetzlich geregelt

Die gesetztliche Regelung zur Rufnummernmitnahme findest du im Telekommunikationsgesetz (TKG) unter Paragraf 59 (TKG 2021, §59):

Anbieter öffentlich zugänglicher nummerngebundener interpersoneller Telekommunikationsdienste stellen sicher, dass Endnutzer, die einen Vertrag kündigen, die Rufnummernmitnahme nach Absatz 5 bis zu einem Monat nach Vertragsende beantragen können [...] Die Bundesnetzagentur stellt ferner sicher, dass Endnutzern für die Rufnummernmitnahme keine direkten Entgelte berechnet werden.

Heißt also: Eine Portierung darf nicht berechnet werden, und du hast bis zu 30 Tage Zeit, dir nach Vertragsbeendigung noch zu überlegen, ob du dein Anrecht auf die alte Nummer durch Portierung wahrnimmst oder die Nummer freigibst. In der Praxis sind sogar vereinzelt (anbieterindividuell) noch bis zu 90 Tage möglich.

Einfache Checkliste zur Rufnummernmitnahme bei der BNetzA

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) bringt es mit einer einfachen Checkliste auf ihren Seiten auf den Punkt (lesenswert). Dabei illustriert sie auch den Fall einer vorzeitigen Rufnummernmitnahme.

Die Mitnahme von Rufnummern ist nur möglich, wenn Ihre Kundendaten beim bisherigen und beim neuen Anbieter übereinstimmen. Gleichen Sie deswegen die Angaben (Name, Anschrift, Geburtsdatum, zu portierende Rufnummern) bei dem neuen Anbieter mit den Daten Ihres Vertrages beim bisherigen Anbieter ab. [...] Bei Mobilfunkrufnummern besteht die Besonderheit, eine Rufnummer auch schon vor Vertragsende zu einem anderen Anbieter mitnehmen zu können. Auf die Vertragslaufzeit Ihres bisherigen Vertrags hat dies keine Auswirkungen, so dass Sie diesen bis zum Vertragsende bezahlen müssen. Sie können sich für diesen Vertrag aber eine neue Mobilfunkrufnummer zuteilen lassen.

Denk bitte immer daran, dass eine vorzeitige Portierung nicht mit einer Kündigung gleichzusetzen ist. In der Praxis: Lieber erst einmal die Kündigung aussprechen, und dann alles Weitere (wie eine Portierungserklärung).

FAQ zur Rufnummernmitnahme
Zu welchem Zeitpunkt kann die Rufnummernportierung erfolgen?

Die Rufnummernmitnahme ist sofort mit Vertragsabschluss, zum Ende deines laufenden Vertrags oder nachträglich nach Aktivierung deines Neuvertrags möglich. Wir von TARIFFUXX fragen dich im Bestellprozess, ob du deine Rufnummer mitnehmen möchtest, und stellen dir die jeweiligen Möglichkeiten deines gewählten Tarifs zur Auswahl.

Welche Zeit muss für die Rufnummernmitnahme beachtet werden?

Folgender Zeitraum ist für die Rufnummernmitnahme wichtig: Die Mitnahme deiner alten Handynummer zum Vertragsende ist frühestens 120 Tage vor und laut Gesetz bis zu 30 Tage nach Vertragsende (es gibt aber auch kulante Anbieter, die noch die alte Grenze von 90 Tagen nach Vertragsende gewähren). Zudem besteht die Möglichkeit der sofortigen Mitnahme aus deinem laufenden Handyvertrag: In diesem Fall erhältst du von deinem alten Mobilfunkanbieter für die verbleibende Vertragslaufzeit eine neue, zusätzliche Rufnummer (Altvertrag muss bis zum regulären Vertragsende weiter bezahlt werden). Wenn du aus einem Prepaid-Tarif portierst, musst du eine sogenannte Prepaid-Verzichtserklärung zusätzlich einreichen.

Was kostet die Mitnahme der Rufnummer?

Die Rufnmmernmitnahme ist grundsätzlich kostenlos. Seit dem 1.12.2021 regelt dies das neue Telekommunikationsgesetz (TKG). Weder dein alter noch dein neuer Anbieter dürfen dir eine Gebühr für die Portierung in Rechnung stellen. Einige Anbieter gewähren sogar nach wie vor einen Wechselbonus, wenn du deine Handynummer mitbringst (für die eingehende Portierung). Vom 20.4.2020 bis 30.11.2021 betrugen die Kosten für die abgehende Rufnummernmitnahme für alle Anbieter einheitlich 6,82 €.

Was muss ich tun, um meine Nummer erfolgreich mitnehmen zu können?

Damit deine Rufnummer erfolgreich portiert werden kann, musst du folgende Daten beim alten und neuen Anbieter übereinstimmend abgleichen: Vorname, Name sowie das Geburtsdatum. Hast du deinen bestehenden Vertrag noch nicht gekündigt, musst du deinen bisherigen Anbieter informieren, sodass dieser die Nummer zur abgehenden Portierung freigibt (sogenanntes Opt-in setzen).

Wann ist die Rufnummernmitnahme nicht möglich?

Normalerweise ist eine Rufnummernmitnahme immer möglich, sofern du wirklich den Anbieter wechselst (alter und neuer Anbieter müssen unterschiedlich sein). Bei Anbietern mit mehreren Marken (z.B. freenet, Klarmobil) scheitert eine Portierung gegebenenfalls, wenn du lediglich die Marke wechselst, bei Drillisch ist der Wechsel zwar möglich, aber es wird dann sogar eine Tarifwechsel-Gebühr fällig. Im TARIFFUXX Bestellprozess werden dir nur die für die Portierung zulässigen Anbieter angezeigt. Bei Fragen oder Sonderfällen wende dich gern an unsere Hotline.

Kann ich meine Nummer mitnehmen, wenn der alte Vertrag noch läuft?

Seit 2012 ist es möglich, eine vorzeitige Rufnummernmitnahme durchzuführen. Du erhältst dann eine neue Rufnummer für die Restzeit deines Altvertrags, denn: Der alte Kontrakt läuft bis zum Vertragsende weiter. Deshalb verwechsle nie, dass du den Altvertrag kündigen musst. Eine Portierungserklärung ersetzt nicht die Kündigung.

Was bedeutet nachträgliche Rufnummernmitnahme?

Bei einer nachträglichen Rufnummernmitnahme regelst du die Portierung im Nachhinein selbst − und nicht bereits im Bestellprozess. Nachteil: Mitunter kannst du dann noch nicht einsehen, ob du überhaupt wechseln kannst.

Tipps zum Wechselbonus bei Portierung

Manche Anbieter, insbesondere freenet, loben einen Wechselbonus bei Portierung aus, für den eine kostenpflichtige SMS (19 Cent) an eine Kurzwahl versendet werden muss. Dafür bleibt nach Aktivierung der SIM-Karte dann ein Zeitfenster von einigen Tagen.

Wichtig: Der Bonusbetrag wird dir dann gutgeschrieben, wenn du die SMS von der bereits portierten Nummer versendest. Heißt also: Erst die erfolgreiche Rufnummernmitnahme abwarten und dann den Bonus in der vorgeschriebenen Frist per SMS anfordern und gutschreiben lassen. Sollte bei einem Handy mit Vertrag das Gerät noch nicht geliefert worden sein, darüber nachdenken, die Bonus-SMS vom alten Gerät aus zu versenden, wenn der Vertrag bereits mit der bestehenden Nummer läuft, um das Bonus-Zeitfenster nicht zu reißen.

Kann ich meine Nummer mitnehmen?

Aber woher weiß ich denn überhaupt, von welchem Anbieter ich wohin wechseln kann? Kleiner TARIFFUXX-Lifehack: Der nachhaltige Anbieter WEtell, aber auch die Telekom haben eine echt nette Providerliste online gestellt bzw. halten sie im Hilfeforum bereit, wo du dich ganz einfach orientieren kannst: Stimmen die vier Buchstaben des Providerkürzels von Altanbieter und neuem Anbieter überein, ist keine (!) Portierung möglich.

Rufnummernmitnahme bei freenet (mobilcom-debitel), Klarmobil & Co.

Häufig nachgefragt, weil durchaus verwirrend, ist die Rufnummernmitnahme innerhalb der freenet-Gruppe. Denn freenet Mobilfunk (ehemals mobilcom-debitel) steckt hinter vielen Angeboten und Marken, bspw. auch hinter Klarmobil (im Logo ist ja bspw. auch freenet als Marke hinterlegt). Und Klarmobil hat wiederum Untermarken.

Merk dir als Faustregel einfach: Schau ins Impressum des Anbieters, bei dem du bist, und in das Impressum des Anbieters, zu dem du wechseln möchtest − und ignoriere hier erst einmal die Markennamen (denn freenet FLEX ist bspw. ein Angebot der klarmobil GmbH, hinter freenet Mobilfunk selbst steckt aber die freenet DLS GmbH). Stimmen die Firmennamen der Anbieter überein, ist keine Rufnummernmitnahme möglich. So kannst du also bspw. nicht von Klarmobil zu Dr. SIM oder crash wechseln, wohl aber von freenet Mobilfunk zu diesen Marken.

Rufnummernmitnahme bei Drillisch: Einst vorbildlich, jetzt nachträglich

Seit etwa September 2023 gestaltet sich die Rufnummernmitnahme bei Drillisch-Tarifen schwieriger, denn die Portierung zum Vertragsende, die einen nahtlosen Übergang ermöglicht, ist nicht mehr so einfach möglich. Heißt konkret: Du musst dich selbst kümmern, und zwar nachträglich.

Nachträgliche Rufnummernmitnahme

Wird dir direkt im Bestellprozess noch keine Rufnummernmitnahme angezeigt, heißt das nicht, dass die Rufnummernmitnahme nicht möglich ist. Manchmal musst du dich selbst darum kümmern. Dann bekommst du vom entsprechenden Anbieter eine Hinweis, dass du eine nachträgliche Rufnummernmitnahme durchführen musst.

Ist die Portierung allerdings die Bedigung für einen speziellen Preis (SIMon mobile) oder für einen erhöhten Wechselbonus, wird deine Rufnummer oftmals aus Servicegründen vorab abgefragt.

Anders herum übrigens genauso: Eine Abfrage der Portierung im Bestellprozess bedeutet nicht immer, dass die Nummer für eine Portierungserklärung automatisch übertragen wird. Wirst du aufgefordert, die Portierung selbst durchzuführen, nimm diese Hinweise ernst. Im Zweifel hilft dir unser Kundenservice da gern weiter.

Quellen

Letzte Aktualisierung: 24. Oktober 2023